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REVIEW | Metal im Woid VI | 2019

Freitag, 20. September 2019

Los ging das Festival um 17.00 Uhr bei bestem Spätsommerwetter mit der Newcomer-Band Kaifeck, die mit ihrem abwechslungsreichen Metal aus deftigen Growls, emotionalem Klargesang, eingängigen Refrains und wunderschönen, sehr headbangbaren aggressiven Parts einen mehr als gelungenen musikalischen Auftakt bot. Ihre Songs erzeugten mal wohlige Gänsehaut, mal motivierten sie zum Nackenmuskeltraining – so herrlich frisch und tief kann Metal daherkommen. Ein kleiner Höhepunkt schon zu Beginn - von den jungen Burschen aus Pfaffenhofen, die vor knapp drei Jahren ihre Band gegründet haben.

 

https://www.facebook.com/officialKaifeck/

https://kaifeck.bandcamp.com

 

 

 

 

 

Endless Curse ging mit ihrem Death-Metal deutlich brutaler ins Ohr, machte aber mit herrlich wilden Elementen und der Mischung aus tiefen Growls und hohen Screams durchaus Freude, das Trio aus Oberschwaben heizte ordentlich an, trat mächtig aufs Gas, zeigte dabei beste Laune und große Spielfreude.

 

http://endlesscurse.de/

https://www.facebook.com/EndlessCurse/

 

 

 

Letzteres (beste Laune und große Spielfreude) trifft sicher auch auf die Death-Trash-Metaler Trasshole (aus Ingolstadt) zu, die einen sehr wuchtig-aggressiven und zugleich sympathischen Auftritt hinlegten. Publikumsnähe und richtig Bock zeichnete diese Band aus, die sich in ihren Ansprachen selbst mal aufs Korn nahm, musikalisch richtig Dampf machte und damit für ausgelassene Metal-Laune in dem kleinen Zelt sorgte.

 

https://www.facebook.com/thrassholeger/

 

 

 

 

Danach ... saßen wir ein wenig am Lagerfeuer - während im Zelt - gut hörbar - Demons Dream ihren Auftritt hatten ... sie gingen in solider Old-School-Manier ans Werk und konnten damit die Heavy-Fans begeistern. Nach dem bisher dargebotenem Death – und Trashmetal eine musikalische Abwechslung, die vom Publikum gerne aufgenommen wurde.

 

https://www.facebook.com/demonsdreammetal/

 

Auf die Band Null Positiv war ich (gw) persönlich sehr gespannt, hatte sie bisher noch nicht live erlebt ... aber mir ein paar Videos im Netz angeschaut, gefällt mir ... eine deutsche Metal-Band, die 2015 in Lübbenau gegründet wurde ... die Band nutzt Elemente des Nu Metal sowie der Neuen Deutschen Härte. (sb) Null Positiv sorgten mit ihrem Auftritt für eine weitere Genre-Abwechslung und waren mein zweiter Höhepunkt an diesem ersten Festivaltag. Die Sängerin Elli Berlin überzeugte mit gefühlvollem Klargesang, harten Growls und dramatischen Screams, es war eine Show, die unter die Haut ging und einen schnell in den Bann zog.

 

https://www.nullpositiv.com/

https://www.facebook.com/nullpositiv/

 

 

 

 

 

 

 

Der Headliner des ersten Festivaltages, Rotting Christ, die Black-Gothic-Metal Urgesteine aus Griechenland, starteten eine halbe Stunde später als geplant, da sich der Soundcheck etwas in die Länge zog – und lieferten dann – wie gewohnt – enorm ab und rissen das Publikum vom ersten Moment an mit. Sie spielten viele ältere Songs, aber auch Stücke aus dem aktuellen Album »The Heretics«. Ihr unverwechselbarer Stil aus sakralen Elementen, satten Growls, eingängigen Melodien - stets energetisch, kraftvoll serviert – gönnt dem Nacken kaum eine Pause und macht enorm Spaß. Als die Show kurz vor halb eins nachts – nach zwei Songs als Zugabe – endete, waren wir zwar etwas kaputt, aber sehr zufrieden und beglückt.

 

https://www.rotting-christ.com/en

https://www.facebook.com/Rotting-Christ-290468585669/

 



Samstag, 21. September 2019

Der zweite Tag startete an sich mit Urinal Tribunal  (Auftritt 12:05 Uhr) ... die Grindcore-Band haben wir aber verpasst ... 

 

... dafür waren wir pünktlich bei den ersten harten Klängen von Rotting Empire (aus Ebenhausen) im Zelt, die sehr soliden und kraftvollen Death-Trashmetal darboten, der uns bestens auf den zweiten Tag eingroovte. Gefallen haben mir auch die Ansprachen des Sängers, der mal gut gelaunt scherzte, mal klar gegen Gewalt Stellung bezog. Der Auftritt war überzeugend, rau und energetisch.

 

https://www.facebook.com/Rotting-Empire-172860259459915/

 

 


 

 

Daraufhin rockten Reverend Hound die Bühne, die im klassischen Heavy Metal zu Hause sind und mit Leidenschaft und Können ihren Old-School-Style präsentierten. Der sehr sympa-thische Sänger kam schnell in Kontakt mit dem Publikum, die Stimmung passte, der Sound ebenfalls.

 

http://www.reverendhound.com/

https://www.facebook.com/ReverendHound/

 


 

 

 

Die Trash-Metaler Godslave aus Saarbrücken ließen anschließend die Bühne mit ihren schnellen Riffs erzittern ... 

 

https://www.facebook.com/godslaveband/

https://godslave.de/

 

 

 


 

Danach folgte die Kult-Grindcore-Band aus Tschechien Gutalax, die das Zelt im Handumdrehen zum bunten Spaßtempel machte. Es flogen Klopapierrollen, Gummienten und Bälle, einige Fans waren ulkig verkleidet - die Klobürste im Haar ist wohl fast schon ein Must-Have für eingeschworene Fans. Der Sound von Gutalax ist herrlich verrückt und tanzbar, klingt ein wenig nach Techno-Metal, das Gegrunze des Sängers wirkt albern und groovt. So kam es bald zu ausgelassenen Tänzen und Mosh Pits im Zelt, es war eine richtig schöne Gaudi. Freilich ist Gutalax nicht jedermanns/fraus Sache, aber es gibt viele, die bei deren Auftritten regelrecht ausrasten.

 

https://www.facebook.com/GUTALAX-cz-gore-grind--116773548349011/


 

 

Die Franzosen Iron Bastards präsentierten daraufhin Fast´n Roll, der stark an Motörhead erinnerte. Der Sänger lief auch gerne mal durchs Publikum, hielt Schilder hoch, auf denen z.B. »Woaw« stand und lockerte damit die Show auf. Unterhaltsame Sache, kein wirklich eigenständiger Sound, aber eine gelungene Hommage an den Rock- und Heavy-Sound der 70ger und 80ger Jahre.

 

http://ironbastards.com/en/

https://www.facebook.com/ironbastardsrocknroll/

 


 

Groza (die für Burning Witches eingesprungen waren) wurden mit ihrem tragenden und schweren Black-Metal mein Tageshighlight. Wundervoll, diese dunklen Melodien, die Melancholie, die tiefen Growls – da muss der Kopf schwingen, während die Seele sanft gestreichelt wird. Die gänzlich schwarz gekleideten Kapuzenmänner boten einige Stücke aus ihrem aktuellen Album »Unified in Void« dar, eine Scheibe, deren Kauf sich sicher lohnt. Musikalisch mag Groza anderen Black Metal Bands wie Mgla stark ähneln, aber bei dem Sound und der Gänsehaut - da will man nicht meckern. Passend und gelungen auch das Bühnenbild: brennende Kerzen - in rotes Licht getaucht - dazu etwas Nebel, da kommt einfach eine ergreifende mystisch-schwarze Stimmung auf. Das Zelt war voll, das Publikum sehr angetan.

 

 

https://groza-blackmetal.bandcamp.com/releases
https://www.youtube.com/watch?v=l95xjQtH1Ts 
https://www.facebook.com/grozaband/

 


 

 

Danach gings weiter mit der Death-Trash-Combo Final Breath ... die Band schlug mit ihrem aggressiven Sound der Melancholie den Kopf ab – es wurde wieder wild und ausgelassen. Man mag Vergleiche zu Testament und At the Gates ziehen, dennoch haben Final Breath ihren eigenen, unverwüstlichen Klang.

 

https://www.facebook.com/finalbreathofficial

 

 

 

 

 

 


Den Tages- und somit Festivalabschluss bildeten die Bands Bonded und Inferno.

 

Gitarrist Bernd “Bernemann” Kost und Drummer Markus Freiwald verließen Anfang 2018 die Band SODOM und gründeten zusammen mit Sänger Ingo Bajonczak (ASSASSIN; ex-LORD OF GIANT, ex-NEW DAMAGE), Gitarrist Chris Tsitsis (DESTROY THEM, ex-SUICIDAL ANGELS) sowie Bassist Marc Hauschild die Band "Bonded" und bleiben dem Genre von Sodom Trash-Metal treu  ... https://www.facebook.com/bondedofficial/

 

Bei INFERNO handelt es sich um eine Hard Rock & Metal-Coverband, die im Herbst 2010 von Tobias Schwenk ins Leben gerufen wurde. Die Band besteht aus 7 erfahrenen Musikern. Die beiden Frontmänner Tobi Schwenk & Tobi Koch decken das breite Spektrum vom rauen Hard Rock und Metal, bis hin zum melodischem Power Metal ab und ergänzen sich optimal. INFERNO verfolgen zusammen ein Ziel: Die Bühnen zu rocken, verdammt viel Spaß zu haben und diesen mit dem Publikum zu teilen! Wir dürfen uns daher auf eine Mischung von Hard Rock-Klassikern (u.a. Scorpions, Alice Cooper, Guns'n'Roses, Saxon), über die großen Songs der Metal-Legenden (u.a. Iron Maiden, Metallica, Judas Priest, Dio, Helloween, Manowar), bishin zu aktuellerem Power Metal (u.a. Sabaton, Hammerfall, Iced Earth) freuen. https://www.facebook.com/Inferno-Coverband-161806147210936/

 

Beide Bands haben wir nicht mehr gesehen ... zugegeben ... nach sieben Bands ist man dann doch irgendwann überladen mit (freilich positiven) Reizen. 


Fazit: Das Festival bot insgesamt nicht nur ein tolles, abwechslungsreiches Line-up, ein familiär-romantisch-kuschliges Flair im Wald, mit abendlichem Lagerfeuer, angenehme Toiletten im angrenzenden Sportgasthaus, es bot auch ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis im kulinarischen Bereich – und über das Angebot an dem Getränke-und Imbissstand lässt sich keinesfalls meckern. So kostete ein halber Liter Bier (Hinterhof Bräu Aichach – sehr lecker!) 3 Euro, eine Leberkäsesemmel (mit ordentlicher Scheibe) ebenfalls 3 Euro und eine dicke Schweinsbrodnsemmel mit Kraut 4,50 Euro. Der Kaffee für 2 Euro schmeckte und die verschiedenen Kuchen ebenso. Alles in allem ist das Festival Metal im Woid eine unbedingte Empfehlung für alle Metal-Fans! Ach ja ... Zelten kann man da auch ... kostenfrei! Danke an die Organisatoren Metal Maniacs Schrobenhausen e.V. (https://metalmaniacs-sob.de/) ... und nicht zuletzt ein herzliches Dankeschön an alle Bands für ihre großartigen Auftritte!  Wir wünschen allen weiterhin viel Erfolg! Hat Spaß gemacht ...  :)

 

\m/

Texte: sb

Bilder: gw

 


P. S. Der Termin für nächstes Jahr steht längst in unserem Kalender ;)

 

Hier geht´s zu den Tickets ...

https://shop-metal-im-woid.de/c/tickets

 

39 € inkl. Camping & Parking


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Kommentare: 1
  • #1

    Irena (Sonntag, 29 September 2019 16:19)

    Super Bericht!! �