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(15.) 16. bis zum 19. August 2023 | Dinkelsbühl
Infos:
Summer Breeze Open Air | Metal Festival | Bavaria, Germany (summer-breeze.de)
(gw)
Vom (15.) 16. bis zum 19. August 2023 verwandelte sich der Flugplatz des Aeroclub Dinkelsbühl erneut in das Epizentrum der Metal-Musik. Das Festival deckt alljährlich ein breites Spektrum an Metal-Genres ab.
Aufgrund der beeindruckenden Anzahl an Bands bedauern wir - wie jedes Jahr - dass es uns abermals nicht möglich war, alle Auftritte abzufotografieren. Unser kleines Team (eine Person fotografiert, eine schreibt ein paar Texte) arbeitet mit viel Leidenschaft und wählt sorgfältig die Bands aus.
Unser Gesamturteil lautet: Es war wieder großartig, wenngleich in diesem Jahr für uns persönlich weniger Schmankerl dabei waren, als wir das in den letzten Jahren gewohnt waren. Das machte uns aber nichts aus. Wir genossen die angenehme Festivalatmosphäre - und können es kaum erwarten, bis das Festival 2024 startet!
Ursprünglich wollten wir bereits am Dienstag auf dem Festivalgelände sein, um die erste Band auf unserer Liste zu erleben.
Stau am Dienstag ...
Anreiseprobleme
Wirklich schade! Wir sind eigentlich am Dienstag aus München sehr frühzeitig (12 Uhr) los, um genügend Zeit zu haben unsere Unterkunft zu beziehen und anschließend uns mit dem Shuttlebus aufs Festivalgeländer kutschieren zu lassen, um dann schließlich Thormesis um 18:10 Uhr auf der Party Stage genießen zu können. Zuvor galt es den Fotopass auf dem Gelände des SV Sinbronn abzuholen - das liegt nun sehr nah am Festivalgelände. Nun. Eine Autofahrt, die normalerweise 2,5 - 3 Stunden (inkl. Pause) dauert, dauerte dieses Mal .... 5,5 Stunden! Alle Zufahrtsstraßen zum Breeze-Gelände waren praktisch zu. Die Summer Breeze-Organisatoren schreiben dazu auf ihrer Facebook-Seite: "VERKEHRSAUFKOMMEN NOCH GRÖSSER ALS NACH UNSERER ANREISEUMFRAGE ERWARTET!" - ehrlichgesagt haben wir diese Ausmaße auch nicht erwartet, in den letzten Jahren haben wir nichts Vergleichbares erlebt. Nachdem wir unsere Bändchen und den Fotopass abholten, ging es endlich in Richtung Dinkelsbühl, wo wir in einer sehr netten Ferienwohnung untergekommen sind. Bei der Rückfahrt kamen uns keine Autos entgegen, nein, die standen ... auf der Stelle ... immer noch Stau - wie wir aus den sozialen Medien erfahren haben, sollte es noch mehrere Stunden dauern, bis die letzten Camper das Festivalgelände erreichten. Die Idee dann nach Bezug unserer Unterkunft "noch schnell" mit dem Shuttle Bus aufs Summer Breeze zur Bühne auf dem CampGround zu fahren, mussten wir streichen. Somit verpassten wir eben Thormesis. Das bedauern wir sehr, weil wir uns im Vorfeld richtig intensiv mit der Band befasst und sämtliche bisher erschienen Alben angehört hatten. Das Ergebnis war schlussendlich: unbedingt sehen wollen! War nix - dieses Mal! Wir hoffen, die Jungs kommen bald mal nach München! Damit wir in den Genuß eines Live-Auftritts kommen können! Wir verbrachten den Abend dann im schönen Dinkelsbühl - in einem der vielen Wirtshäuser - tranken Bier, aßen Burger und kamen mit einem gewissen Thomas ins Gespräch, der seinen gesamten Jahresurlaub dafür verwendet verschiedenste Festivals zu besuchen. :) Der Dienstag war dann letztendlich auch okay und wir freuten uns auf Mittwoch (und höre mir, während ich dies hier schreibe Thormesis an).
Mittwoch, 16. August 2023
Am Mittwoch ging es also endgültig los für uns!
Der Mittwoch markiert wie eh und je den Beginn des offiziellen Festivaltreibens beim Summer Breeze. Traditionsgemäß eröffnete die Blasmusik Illenschwang das Festival. Wir waren gespannt, wer in diesem Jahr die musikalische Leitung der Combo übernehmen wird. Letztes Jahr verkündete der bisherige Dirigent Harich, dass sein letzter Auftritt als Dirigent beim Summer Breeze stattfinden würde. Martin Krauß erwies sich als würdiger Nachfolger von Harich, dem freilich ein sehr schöner Gastauftritt vergönnt war.
Die Wege zwischen den Bühnen waren auch dieses Jahr wieder gut zu bewältigen - doch hin und wieder stellten sich existenzielle Hürden in Form von Durst, Hunger und einer verhängnisvollen Kollision der Band-Auftrittszeiten dar.
Danach ging es für uns rüber auf die Main Stage!
Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 haben die deutschen Pioniere des Mittelalter-Metals Corvus Corax mit ihrem einzigartigen Mix aus mittelalterlichen Klängen, Metal-Energie und experimentellen Elementen eine treue Anhängerschaft um sich geschart. Ihre beeindruckende Bühnenpräsenz und ihre mitreißende Performance versetzen die Zuschauer in Staunen und lassen sie in eine Welt voller Abenteuer eintauchen. Das war nun auch bei deren Auftritt beim Summer Breeze 2023 wieder der Fall.
Mit Dudelsäcken, Trommeln und anderen traditionellen Instrumenten entführten sie uns in eine Zeit längst vergangener Tage. Ihre Musik ist eine einzigartige Verschmelzung von Klängen, die das Mittelalter mit modernem Metal verbindet.
Mit ihrer mitreißenden Darbietung haben sie das Publikum in den Bann gezogen! An diesem Abend präsentierten Corvus Corax ihr neues Album "Era Metallum". Dieses Werk vereint abermals Elemente aus dem Mittelalter und modernem Metal und hebt sich deutlich von anderen Bands wie In Extremo oder Saltatio Mortis ab. Der Auftritt bot ein komplettes Viking-Metal-Abenteuer und konzentrierte sich thematisch auf nordisch inspirierte Songs ihrer vergangenen Alben. Die Band hat ihre besten Songs neu aufgenommen und präsentierte einige davon nun im aufregenden Gewand des Viking-Metals.
Ein solider und mitreißender Auftritt!
Nach einer Pause ging es weiter mit einer Band, die zugegebener Maßen eigentlich gar nicht so sehr zu unseren Favoriten gehört - da ich (gw) die Band aber noch nie erlebte, wollte ich mir den Auftritt unbedingt ansehen. Die Rede ist von Epica! Solider Symphonic-Metal-Band aus den Niederlanden. Die Band entstand 2002 aus der früheren Band Sahara Dust und wurde von Mark Jansen ins Leben gerufen. Epica ist bekannt für ihre Kombination aus Symphonic Metal, Gothic Metal und Power Metal. Ihre Musik wird oft als aggressiv, bombastisch und episch beschrieben. So war es dann auch. Die Sängerin Simone Simons wurde von gutturalen männlichen Stimmen unterstützt. Der Auftritt war solide, routiniert und unterhaltsam. Wir wollen jedoch nicht verschweigen, dass die Meinung innerhalb unseres Teams stark divergiert: SB mag den Stil von Epica nicht und kam an ihre Grenzen.
Auch mit der nächsten Band hatten wir es mit einer Stilrichtung zu tun, die normalerweise nicht für unsere Ohren "gebaut" ist.
Ad Infinitum ist eine multinationale Symphonic-Metal-Band, deren Ursprung als Soloprojekt von Melissa Bonny begann. Ad Infinitum mischt Power Metal und Symphonic Metal mit Einflüssen aus Metalcore und Djent. Sie verwenden sowohl klaren Gesang als auch Growling, und ihre Musik kombiniert schwere Gitarrenriffs mit orchestralen Elementen.
Der Auftritt war kraftvoll und energetisch. Die Sängerin überzeugte mit ihrem Gesang und ihrem Stimmumfang. Sie wechselte zwischen Klargesang und astreinem Growl - würde sie das Growlen zwischendurch unterlassen, hätten wir es mit sehr guten Pop-Songs zu tun. Fraglich bleibt, ob Ad Infinitum auf dem Summer Breeze richtig platziert war. Aber warum auch nicht - sagen die einen! In jedem Fall wurden Stimmen laut, dass diese Band in wenigen Jahren wohl eine größere Nummer werden könnte. Egal in welche Richtung es gehen wird.
Als nächstes sahen wir uns die schwedische Melodic-Death-Metal-Band Soilwork an. Wir waren sehr gespannt. Noch nie zuvor hatten wir die Gelegenheit, sie live zu sehen, daher sind wir hocherfreut, dass sie in diesem Jahr auf dem Breeze auftreten werden.
Soilwork wurde Ende 1995 unter dem Namen Inferior Breed gegründet und änderte seinen Namen 1997 in Soilwork. Die Band gehört zweifellos zu den stilprägenden Bands des Melodic-Death-Metal-Genres. Was etwas verwundert. Einige Stücke, insbesondere von ihrem neuen Album, muss man eher dem Genre des Progressive Metal zuordnen. Soilwork hat ihren ganz eigenen Sound entwickelt, der sie von anderen Bands abhebt.
Ihr Durchbruch erfolgte im Jahr 2001 mit dem Album "A Predator's Portrait", das bei Nuclear Blast veröffentlicht wurde. Dieses Album kann mit heutigen Stücken kaum mehr vergleichen. Seit 2001 haben sie eine beeindruckende Diskografie aufgebaut, zu der erfolgreiche Alben wie "Natural Born Chaos" und "Figure Number Five" gehören. Soilwork zeichnen sich durch klare Vokal-Parts und die geschickte Integration von Keyboardmelodien aus, die einen großen Teil ihrer einzigartigen Musik ausmachen.
Der Auftritt von Soilwork auf dem diesjährigen Summer Breeze war leider keine musikalische Erleuchtung für uns. Womöglich lag es an technischen Problemen? Es war mal ganz nett die Band zu erleben. Der Auftritt war grundsolide.
Um kurz vor 23 Uhr ging es weiter! Eine weitere vielversprechende Band ist VORGA, auf die wir bereits mit großer Vorfreude gewartet hatten. Allerdings gibt es eine kleine Enttäuschung: Ihr Auftritt auf der WERA TOOL REBEL STAGE lag fast zeitgleich mit MOOR, deren Auftritt auf der Party Stage angesetzt war. Wir entschieden uns für VORGA und hoffen MOOR mal irgendwann in München erleben zu dürfen.
VORGA hat uns mit ihrem eingängigen, futuristischen und dystopischen Black Metal begeistert. Die Band wurde 2016 gegründet und besteht aus talentierten Mitgliedern aus Schottland, Großbritannien, Bulgarien und Deutschland. Ihr vielseitiger Hintergrund spiegelt sich in ihrer einzigartigen Musik wider und hat ihnen einen soliden Namen in der Black-Metal-Szene eingebracht. Was den Auftritt von VORGA besonders machte, war ihre aufwendige Bühnenpräsenz. Geschmückt mit UV-Corpsepaint und begleitet von einer atmosphärischen Lichtschau, schufen sie eine einzigartige visuelle Atmosphäre, die das Publikum in ihren Bann gezogen hat.
Der Mittwoch war alles in allem für uns als lockeres Ankommen gedacht! Wir waren begeistert von der Festivalatmosphäre - die Auftritte, die wir mitbekamen waren solide. Für uns war VORGA der Tageshöhepunkt, weil die Band eben in einem Genre unterwegs ist, das uns am nächsten steht.
Donnerstag, 17. August 2023
Bevor wir auf das Breeze-Gelände kamen, spielten bereits eine Menge Bands, die man vielleicht hätte sehen sollen/wollen. Bei der ersten Band Be ´ Lakor die wir an diesem Tag eigentlich auf unserer Liste hatten, wunderte uns die Auftrittszeit: wir hätten den Auftritt eher am späteren Abend erwartet. Wir haben uns daher im Vorfeld entschlossen Be ´ Lakor am 10. August bei ihrem Konzert in München (Link zu den Bildern) zu besuchen - zudem war dort auch eine tolle weitere Band im Boot, nämlich Hiraes - die wiederrum hier auf SUMMER BREEZE fehlten. Vielleicht treffen wir HIRAES ... nächstes Jahr in ... Dinkelsbühl?
Und so starteten wir an diesem Tag recht spät und begaben uns gleich zur Main Stage! Da gings dann sehr dynamisch zur Sache!
Stick to Your Guns – lieferte eine Performance ab, die pure Kraft und Intensität ausstrahlte.
Das Quintett, bestehend aus Sänger Jesse Barnett, den Gitarristen Joshua James und Chris Rawson, Bassist Andrew Rose und Schlagzeuger George Schmitz, präsentierte einen Metalcore, der seinesgleichen sucht. Von Anfang bis Ende durchzog eine Energie das Publikum, die nicht nur spürbar, sondern nahezu greifbar war. Jesse Barnett's Vocals waren dabei das emotionale Herzstück, das mit roher Leidenschaft und Klarheit politische Themen, Gewalt, Homophobie und religiösen Faschismus durchdrang.
Die Vereinigung von Hardcore Punk und Metalcore-Elementen in ihrer Musik schuf eine explosive Kombination, die sowohl die Wut als auch die Melodie perfekt ausbalancierte. Die Gitarrenarbeit von James und Rawson lieferte brachiale Riffs und eingängige Melodien, während der Bass von Andrew Rose für eine solide Grundlage sorgte. Das Schlagzeugspiel von George Schmitz trieb die Songs mit präziser Wucht voran und unterstrich die kraftvolle Dynamik der Band. Die Mischung aus musikalischer Virtuosität und einer klaren Botschaft in den Texten macht die Band absolut hörenswert. Diese Kombination aus kraftstrotzendem Metalcore und tiefgehenden, kontroversen Themen macht Stick to Your Guns zu einer Band, die man live erleben muss. Ich (gw) kann es kaum erwarten, sie wieder auf der Bühne zu sehen – immer wieder gerne!
18:35 - 19:35 Uhr T-STAGE
Wolfheart ist uns gut bekannt - bereits vielfach gesehen, gehört, erlebt! Wolfheart, eine finnische Metal-Band aus Lahti, wurde im Jahr 2012 von Sänger Tuomas Saukkonen gegründet. Ihr aktuelles Album "King of the North" (2022) ist enorm hörenswert! Ihre Musik kombiniert melodische Elemente mit harter Aggression und schafft so eine mitreißende Atmosphäre. Wolfheart bleibt eine wichtige Größe in der finnischen Metalszene und wird mit Sicherheit auch beim diesjährigen Summer Breeze Festival ihr Publikum begeistern. Metal.de schreibt zum neuen Album: "Die Band WOLFHEART präsentiert mit ihrem Album "King Of The North" eine Weiterentwicklung ihres Sounds. Im Vergleich zum vorherigen Album "Wolves Of Karelia" wird nun mehr Bewegung und Frische in die Musik gebracht. Die Verwendung von Klargesang, bereits auf der EP "Skull Soldiers" eingeführt, wird auf "King Of The North" zu einem festen Bestandteil des Songwritings. (...) Obwohl WOLFHEART verstärkt Streicher und teilweise schmachtende Solos einsetzen, bleiben die harten Passagen nicht auf der Strecke." Wolfheart wird zudem am 14. November 2023 auch im Backstage München (Halle) einen Auftritt haben: Link. Von der Band kann man nie genug haben! ;) - der Auftritt auf dem Summer Breeze war für uns ein absolutes Highlight und ließ uns mitten im Sommer wegdriften in nordische Wintermusik!
... sehr fein, dass arte.tv den sensationellen Auftritt mitgefilmt hat ...
Danach folgte für uns die Abendbrotzeit, es ging für uns somit erst später wieder weiter und zwar gleich mit einem weiteren Highlight! Nein, es ist nicht der Headliner des Abends TRIVIUM, sondern:
Kanonenfieber - Band aus Bamberg brachte beim Dark Easter die ganz großen Geschütze auf die Bühne und sicherte sie mit Stacheldraht und Sandsäcken, während sie eine kraftvolle und visuell beeindruckende Performance ablieferte, inklusive Nebel und (Kunst-)Schnee! Der Frontmann Noise und seine vermummten Bandkollegen lieferten auch beim SUMMER BREEZE einen starken, in Szene gesetzten Auftritt ab: Wie ein Theaterstück, der von den Schrecken des Ersten Weltkrieges erzählt - uns erinnerten einige Szenen und die gesamte "Botschaft" der Band an den Film "Im Westen nichts Neues".
Wir haben die Band nun schon mehrfach gesehen - die Songs werden absolut routiniert abgeliefert - wir sind jedoch auch gespannt, wann dem Debütalbum "Menschmühle" ein nächstes Album folgt!
Danach folgte eine Band, die wir ebenfalls schon öfter erleben durften!
Amenra - die Band haben wir Ende März in München gesehen und vor einigen Jahren auch beim Vienna Metal Meeting. Beide Auftritte waren mystisch, fesselnd und hypnotisierend. Auch dieses Mal wurden wir nicht enttäuscht!
Der Auftritt von Amenra war mehr als nur eine musikalische Performance; es war abermals eine kathartische Reise durch die Tiefen des Post-Metal. Die belgische Band, oft mit frühen Isis und Neurosis verglichen, schuf eine einzigartige Klanglandschaft, die von Verharrungsphasen zu intensiven Ausbrüchen wechselt.
Die Atmosphäre während des Konzerts war von einer eindringlichen Schwere geprägt. Amenra beherrscht die Kunst der Verharrung, wobei sich die Musik in langsam fließenden Phasen entfaltet. Diese Momente der Stille und Spannung wurden von kraftvollen Ausbrüchen durchbrochen – Tempowechseln und tief gestimmten Gitarrenriffwellen, die wie Wellen über das Publikum brachen.
Das Konzert von Amenra war mehr als nur Musik; es war eine künstlerische Erfahrung, die das Publikum auf eine introspektive Reise durch die vielschichtigen Facetten des Post-Metal mitnahm. Ein Konzert, das nicht nur gehört, sondern auch gefühlt wurde.
... und hier die Aufzeichnung von arte.tv ...
Freitag, 18. August 2023
Das Konzert von Wolfchant auf der Wera Tool Stage hatte ich ursprünglich nicht auf meiner Liste, rein zufällig war ich in der Nähe der Stage - was soll ich sagen? Die Band war für mich eine wahre Überraschung: Die aus St. Oswald in Niederbayern stammende Band wurde im Jahr 2003 gegründet.
Ehrlich gesagt hatte ich (gw) ursprünglich nicht vor, mir Wolfchant anzuschauen, da Pagan Metal normalerweise nicht ganz meinem Geschmack entspricht. Doch als ich gerade auf das Gelände kam, wurden meine Erwartungen von den Niederbayern völlig auf den Kopf gestellt.
Der Auftritt begann mit einer rohen, energetischen Kraft, die das Publikum unmittelbar in ihren Bann zog. Die Kombination aus kraftvollen Rhythmen, intensiven Gitarrenriffs und atmosphärischen Klängen schuf eine mitreißende Soundlandschaft. Wolfchant beherrscht die Kunst, ihre death-metal-beeinflussten Wurzeln in den Pagan Metal zu integrieren und dabei eine einzigartige und kraftvolle Identität zu bewahren.
Die Bühnenpräsenz der Band war ebenso beeindruckend wie ihre musikalische Finesse. Zwischen den Songs spürte man die Verbindung zwischen der Band und dem Publikum, und die Energie auf der Bühne übertrug sich nahtlos auf die Zuschauer. Die Niederbayern schafften es, eine Atmosphäre zu schaffen, die den ursprünglichen Zweifel, den ich gegenüber Pagan Metal hatte, komplett ausradierte. Der Auftritt von Wolfchant war nicht nur ein Konzert, sondern ein Erlebnis. Die Niederbayern lieferten einen sensationellen Auftritt ab, der bewies, dass sie Meister ihres Handwerks sind und die Vielseitigkeit des Pagan Metals in all seiner epischen Pracht präsentierten. Ein Konzert, das meine Perspektive auf das Genre grundlegend verändert hat.
Nach dem atemberaubenden Auftritt von Wolfchant zog es mich zur T-STAGE, um Zeuge des Spektakels von Orbit Culture zu werden. Die schwedische Melodic Death Metal-Band, 2013 in Eksjö gegründet, versprach eine musikalische Reise, die in den Tiefen des Groove Metal und melodischen Death Metal wurzelt.
Die Besetzung von Orbit Culture, bestehend aus Niklas Karlsson (Sänger/Gitarrist), Richard Hansson (Gitarrist), Fredrik Lennartsson (Bassist) und Christopher Wallerstedt (Schlagzeuger), betrat die Bühne mit einer Aura der Entschlossenheit. Mit drei Studioalben und drei EPs im Gepäck hatten sie ein Repertoire, das von Groove Metal bis hin zu melodischen und technischen Elementen reichte.
Ihr Musikstil, eine einzigartige Mischung aus Groove Metal und melodischem Death Metal, vereinte Elemente aus Thrash Metal und Technical Death Metal. Die Einflüsse von Gojira, Metallica und Lamb of God waren unverkennbar, während Orbit Culture ihren eigenen Stil entwickelte, der geschickt zwischen melodischen und aggressiven Passagen wechselte.
Der Gesang, geprägt von gutturalem Growl und klaren, kraftvollen Vocals, zeigte die Vielseitigkeit von Niklas Karlsson. Sein klarer Gesang wurde oft mit James Hetfield von Metallica verglichen, was eine zusätzliche Nuance in die Performance brachte. Die Band bewies ihre Virtuosität, indem sie durch verschiedene Stimmungen navigierte, von düsteren und schweren Riffs bis hin zu mitreißenden Melodien.
Orbit Culture schaffte es, die Menge in einen Rausch zu versetzen, und ihre Fähigkeit, das Publikum mitzureißen, war beeindruckend. Der nahtlose Wechsel zwischen verschiedenen Stilen und Emotionen zeigte die musikalische Reife der Band. Von kraftvollem Groove bis hin zu epischen Melodien – Orbit Culture hinterließ einen bleibenden Eindruck und bewies, dass sie zu Recht in einem Atemzug mit den Großen des Genres genannt werden. Ein Konzert, das die Erwartungen übertraf und die Vielseitigkeit des schwedischen Melodic Death Metal in seiner vollen Pracht präsentierte.
Gleich danach ging es auf die MAIN STAGE!
Das Konzert von Lionheart, der Hardcore-Punk-Band aus Oakland, Kalifornien, war ein wahrer Sturm der Energie, der das Publikum in einen moshlastigen Taumel versetzte. Gegründet im Jahr 2004 und nach einer vorübergehenden Auflösung im Jahr 2016 wiedervereint, demonstrierte die Band auf beeindruckende Weise, warum sie zu den Vorreitern des Hardcore-Punks zählt.
Die Besetzung, angeführt von Sänger Rob Watson, entfesselte eine Klangwut, die von den Einflüssen von Bands wie Hatebreed, Terror und Cro-Mags durchdrungen war. Der Hardcore-Punk-Stil von Lionheart zeichnete sich durch Aggressivität aus, verstärkt durch Elemente von Beatdown und 2-Step. Der brachiale Sound schuf eine Atmosphäre, die von Anfang bis Ende von intensivem Moshing geprägt war.
Die Band, bestehend aus den talentierten Gitarristen Evan Krejci und Rob McCarthy, Bassist Travis Pacheco und dem kraftvollen Schlagzeuger Jay Scott, lieferte eine Performance ab, die die Essenz des Hardcore-Punks in seiner reinsten Form einfing.
Das Repertoire der Band, einschließlich Tracks von ihrem 2022 erschienenen Album "Welcome to the West Coast III", brachte die Menge in Ekstase.
Die Härte des Auftritts, unterstützt von der charismatischen Bühnenpräsenz von Rob Watson, ließ keinen Raum für Stillstand. Die Menge tobte im Takt der brutalen Rhythmen und fand in den aggressiven Klängen von Lionheart einen Ausdruck für die rohe Energie des Hardcore-Punks. Ein Konzert, das die Wurzeln des Genres ehrte und gleichzeitig eine moderne, erbarmungslose Vision von Hardcore-Punk präsentierte.
Bei der nächsten Band hat uns deren neues Album voll überzeugt, daher freuten wir uns auf den Auftritt! Wir wurden nicht enttäuscht! Am frühen Nachmittag ging es in Richtung T-STAGE zu
Das Konzert von Fit for an Autopsy (FFAA) war ein unerbittlicher Tauchgang in die Welt des Deathcore, der die Zuschauer mit einer nicht enden wollenden Welle von Intensität und Dunkelheit überzog. Die aus New Jersey stammende Band, 2008 gegründet und unter Vertrag bei Black Market Activities, einem Sub-Label von Metal Blade Records, präsentierte eine atemberaubende Reise durch ihre beeindruckende Diskografie.
Nate Johnson, der erfahrene Frontmann von FFAA, dessen Vorgeschichte in Bands wie Through the Eyes of the Dead, Burnt by the Sun und Deadwater Drowning liegt, führte die Band mit einer beeindruckenden, sympathischen Präsenz an.
Insgesamt war das Konzert von Fit for an Autopsy nicht nur eine Performance, sondern ein verstörendes Ritual, das die Grenzen des Deathcore erkundete und gleichzeitig die Meisterschaft und musikalische Evolution der Band unter Beweis stellte.
Danach brauchten wir sicher eine kleine Stärkungspause, bevor es mit der nächsten Band weiter ging!
Der frühe Abend auf der WERA TOOL REBEL STAGE gehörte einer gewaltigen Klangexplosion, als Endseeker die Bühne eroberte und das Publikum in eine Death-Metal-Odyssee entführte. Die Hamburger Band, 2014 von den Gitarristen Jury Kowalczyk und André Kummer ins Leben gerufen, bot eine Show, die das Erbe des klassischen schwedischen Death Metal zelebrierte.
Schon beim ersten Akkord wurde klar, dass Endseeker nicht nur ihre Wurzeln ehren, sondern den Sound des Todesmetalls mit einem eigenen, brachialen Stempel versehen. Verglichen mit Legenden wie Entombed, Dismember und Grave, präsentierte die Band Tracks von ihren verschiedenen Alben und EPs.
Die Gitarren von Kowalczyk und Kummer jagten durch die Luft, erzeugten eine Mischung aus schnell gespielten Riffs und ansteckenden Grooves, die das Publikum in einen ekstatischen Rausch versetzten. Der Gesang von Lenny Osterhus, durchdrungen von einer rauchigen Intensität, verschmolz perfekt mit der brachialen Instrumentierung und schuf eine düstere Atmosphäre, die den Geist des Death Metal atmete.
Endseeker brillierte nicht nur durch ihre musikalische Virtuosität, sondern auch durch ihre Bühnenpräsenz, die das Publikum in ihren Bann zog. Die Fähigkeit der Band, eingängige Riffs im Stil von Entombed zu kreieren, wurde in jedem Moment spürbar, während die Menge in einem frenetischen Headbanging-Taumel gefangen war.
Die Bühne wurde von einem Schleier der Ruhe umhüllt, als Soen, die internationale Rock- und Metal-Supergroup, die im Jahr 2004 ins Leben gerufen wurde, das Publikum auf eine unerwartete, aber faszinierende Reise durch ihre musikalische Welt mitnahm.
Für viele Fans des grundständigen Metals mag der Auftritt etwas irritierend gewesen sein, denn Soen schlug in jedem Fall sehr viel ruhigere Töne an, die sanft und teilweise sogar poppig daherkamen.
Die Hintergründe der Band sind so interessant wie ihre Musik. Gegründet von Schlagzeuger Martin Lopez (ehemals Opeth, Amon Amarth) und Gitarrist Kim Platbarzdis, hat Soen im Laufe der Jahre eine beeindruckende Besetzung um sich versammelt, darunter Joel Ekelöf (ex-Willowtree) als Sänger und Steve DiGiorgio (Sadus, Testament, ex-Death, Iced Earth) als Bassist.
Die Bühnenpräsenz von Soen war geprägt von einer Intimität, die das Publikum in eine tranceähnliche Atmosphäre tauchte. Der Stil der Band zeigte deutliche Ähnlichkeiten mit Tool und Opeth, wobei ihre Musik als eine Mischung aus Progressive Rock und Metal mit experimentellen Elementen und Einflüssen aus Alternative Rock beschrieben wird.
Die sanften Klänge und die gefühlvollen Gesangspassagen von Joel Ekelöf verliehen der Performance eine unerwartete, aber dennoch willkommene Leichtigkeit. Die Musik von Soen entfaltete sich wie eine klangliche Reise, gewoben aus filigranen Progressionen und subtilen Nuancen, die das Publikum auf eine introspektive Reise mitnahmen.
Die experimentellen Elemente und die Integration von Weltmusik in ihre Kompositionen fügten eine zusätzliche Schicht Vielfalt hinzu. Die Melodien schwebten durch den Raum, und das Publikum wurde auf eine klangliche Expedition mitgenommen, die über die Grenzen konventioneller Metal-Klänge hinausging.
Die Band bewies, dass auch in der Welt des Metals Platz für sanfte, experimentelle Klänge ist, die das Publikum auf eine Reise durch die Vielfalt der musikalischen Ausdrucksformen mitnehmen können. Ein Konzert, das nicht nur die Ohren, sondern auch die Seele berührte.
Sehr nett war, dass wir am Rande des Konzerts auf die Autorin Corva Rubin (zweite von rechts) und ihren Ehemann trafen. Sabine aus unserem Team (links im Bild) ist abseits des Metal ebenso Autorin. Die beiden kennen sich über den MAIN VERLAG, bei dem sie beide Veröffentlichungen vorweisen können.
Nach SOEN folgte eine etwas längere Pause, wir ruhten uns ein wenig aus und kamen mit netten Leuten ins Gespräch. Wir aßen und tranken, schlenderten über den Festivalmarkt und genossen die super Stimmung! Des späteren Abends freuten wir uns auf GAEREA!
Das Konzert von GAEREA, dem portugiesischen Black-Metal-Quintett, war mehr als nur eine musikalische Performance; es war eine düstere Odyssee durch Klanglandschaften, die die Dunkelheit in all ihrer Schönheit und Kraft umarmten. Die Band, die Anfang 2016 auftauchte und beim italienischen Label Everlasting Spew Records unter Vertrag steht, hat das Genre des Black Metal auf den Kopf gestellt und dabei ihre eigene, einzigartige Vision geschaffen.
Schon beim Betreten der Bühne spürte man die künstlerische Aura von Gaerea. Maskiert und geheimnisvoll setzte die Band ihre Musik in Szene, die weit über die Grenzen des klassischen Black Metal hinausging.
Die Musik von Gaerea ist akribisch und unvergesslich zugleich. Jeder Ton war wie ein Pinselstrich auf einer düsteren Leinwand, auf der die Band ihre kreativen Impulse entfaltete. Die Pandemiezeit nutzten sie, um ein neues Album zu produzieren, das im September 2022 unter dem Titel "Mirage" veröffentlicht wurde. Das Thema des Albums, das sich um Isolation und Leiden dreht, spiegelte sich in der düsteren und einfachen Direktheit ihres Klangs wider. Die maskierte Inszenierung der Band trug dazu bei, die düstere Atmosphäre zu verstärken, während sie durch die Tracks von "Mirage" navigierten. Jeder Song war eine emotionale Reise, die das Publikum mitnahm und in eine Welt der Dunkelheit eintauchte, die gleichzeitig Schönheit und Kraft offenbarte.
Gaerea bewies, dass sie nicht nur musikalische Innovatoren sind, sondern auch Künstler, die tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken. Ihr Konzept als maskierte Band blieb während des gesamten Auftritts erhalten und verstärkte das Gefühl von Mysterium und Faszination.
Insgesamt war das Konzert von Gaerea nicht nur eine Aufführung von Musik, sondern eine Erfahrung, die die Sinne ansprach und diejenigen anzog, die die Schönheit und Kraft in der dunklen Seite des Daseins zu schätzen wissen. Eine Band, auf die man achten sollte, da sie weiterhin die Grenzen des Black Metal erkundet und ihre eigene, einzigartige Essenz in die Dunkelheit trägt.
Super war, dass GAEREA am Freitagnachmittag am Stand von Metal.de - ganz ohne Maskierung anzutreffen war - es war uns nicht ganz klar, wer der Sänger der Band war - wir gehen davon aus, dass dieser sympathische Mann das war. Überraschend für uns war, dass offenbar eine Musikerin mit im Team ist. Tolle, sympathische Menschen, sind das und vor allem: Großartige Performancekünstler:innen.
Samstag, 19. August 2023
Der letzte Tag des Festivals begann spät für uns, aber wir hatten ein klares Ziel vor Augen: die MAIN STAGE, um den Auftritt einer Band zu erleben, die uns bereits 2017 mit ihrer energiegeladenen Performance überzeugt hatte - Hatebreed. Die Vorfreude war greifbar, da wir uns daran erinnerten, wie die Band damals das Summer Breeze Festival gerockt hatte. Unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen!
Hatebreed, eine Metallic-Hardcore-Band aus Bridgeport, Connecticut, USA, betrat die Bühne mit der Wucht einer Naturgewalt. Frontmann Jamey Jasta führte die Band, die seit ihrer Gründung im Jahr 1994 einen intensiven Mix aus Hardcore-Punk und Heavy Metal zelebriert. Mit acht Studioalben und einem Coveralbum, darunter das neueste Werk "Weight of the False Self" aus dem Jahr 2020, haben sich Hatebreed als Wegbereiter für Bands mit ähnlichem Stil etabliert.
Der Auftritt begann mit der brachialen Intensität, die Hatebreed auszeichnet. Die Verbindung von Hardcore-Punk-Einflüssen mit der Wucht des Heavy Metal erzeugte eine Klangwand, die das Publikum sofort in einen frenetischen Moshpit stürzte. Die Band ist bekannt für ihre energetischen Live-Shows, und auch dieses Mal enttäuschten sie nicht.
Der Moshpit, der sich vor der Bühne entfaltete, war ein brodelnder Hexenkessel der Begeisterung. Hatebreed schaffte es, die Menge in einen kollektiven Rausch zu versetzen. Die Intensität ihrer Musik fand im enthusiastischen Publikum eine kraftvolle Resonanz.
Insgesamt war der Auftritt von Hatebreed nicht nur ein musikalisches Spektakel, sondern eine erlebnisreiche Reise durch die Wurzeln des Metallic-Hardcore. Die Band bewies erneut, dass ihre Live-Auftritte nicht nur intensiv sind, sondern auch eine Gemeinschaft schaffen, die die rohe Energie und die zentralen Themen ihrer Musik feiert.
Die Entscheidung, parallel zu Killswitch Engage die WERA TOOL REBEL STAGE für Iotunn zu erkunden, erwies sich als ein Glücksgriff für alle, die sich auf eine musikalische Entdeckungsreise einlassen wollten. Die dänische Band, gegründet 2015, präsentierte einen fesselnden Mix aus Progressive Melodic Death Metal, der durch kraftvolle Growlelemente geprägt war.
Iotunn, was im Altnordischen das dänische Wort für "jætte" und auf Englisch "Riese" bedeutet, stellte die Dimensionen der Musik auf der Bühne dar. Ihr Debütalbum "Access All Worlds" aus dem Jahr 2021 wurde von Metal.de mit beeindruckenden 9/10 Punkten bewertet. Die Kritik beschrieb die Band als Lieferant einer gelungenen Mischung aus melodischem Death Metal und Power Metal, wobei die raue Klangästhetik, subtile Effekte und die epische Größe des Gesangs von Jón Aldará hervorgehoben wurden.
Die Bühnenpräsenz von Iotunn war von einer kraftvollen Mischung aus Melodie und Härte geprägt. Die Band beherrschte die Kunst, zwischen ruhigen, träumerischen Passagen und intensiven, schweren Momenten zu wechseln. Die Zuschauer wurden auf eine epische Reise durch eine musikalische Landschaft mitgenommen, die eine geschickte Balance zwischen melodischer Epik und urtümlicher Heaviness fand.
Die starken Hooks, unterstützt durch den eindrucksvollen Gesang von Jón Aldará, verliehen dem Auftritt eine epische Größe. Die Band zeigte eine beeindruckende Beherrschung der Mischung aus epischem und melodischem Metal, während die Instrumente einen ausgewogenen Sound lieferten.
Insgesamt war der Auftritt von Iotunn nicht nur ein Höhepunkt auf der WERA TOOL REBEL STAGE, sondern eine Entdeckung für alle, die sich nach einer einzigartigen Verbindung von Melodie und Metal sehnen. Ein Beweis dafür, dass die dänische Band nicht nur ein starkes Debütalbum abgeliefert hat, sondern auch live eine eindrucksvolle Performance liefert, die das Publikum in ihren Bann zieht und auf eine epische musikalische Reise entführt.
Leider war von vorneherein klar, dass wir am letzten Abend - diesen Samstag - ZEAL & ARDOR nicht auf der Main Stage sehen konnten (ihre Auftrittszeit war um 1 Uhr angesetzt) - toll war, dass wir um 20 Uhr ein Interview mit den Jungs im EMP Backstage Club mitbekamen - sympathische Typen - sehr gute Musik! Super ist auch, dass es ARTE.tv den nächtlichen Auftritt von ZEAL & ARDOR aufgezeichnet hat: Link - Insgesamt fanden wir sowieso super, dass viele Auftritte von verschiedenen Bands, die wir eben aus unterschiedlichen Gründen nicht gesehen haben, gestreamt bzw. aufgezeichnet wurden, so dass wir zumindest in den musikalischen Genuss kamen.
... umso glücklich waren wir, als wir erfuhren, dass das Konzert durch arte.tv aufgezeichnet wurde ... ein Genuß!
Um 21:15 Uhr warteten wir voller Vorfreude an der MAIN STAGE auf In Flames. Doch trotz der Vorfreude stellte sich heraus, dass der Sound an unserem Standpunkt nicht optimal war. Die Masse vor der Main Stage zeugte von der enormen Zugkraft von In Flames, einem Schwergewicht in der Metal-Szene. Dennoch konnten uns die ersten Songs nicht richtig packen. Kurz entschlossen brachen wir auf und begaben uns zur WERA TOOL REBEL STAGE, um The Spirit zu erleben - eine Entscheidung, die sich als triumphale Wendung herausstellen sollte.
The Spirit, eine Melodic-Death- und Black-Metal-Band aus Saarbrücken, Deutschland, betrat die Bühne der WERA TOOL REBEL STAGE mit einer faszinierenden Aura. Gegründet 2015, bestehend aus AK (Gitarre), MT (Gitarre und Gesang), AT (Bass) und Manuel "MS" Steitz (Schlagzeug), hat die Band mit ihrem Stil, der Elemente des Death- und Black-Metal vereint, einen markanten Platz in der Szene eingenommen.
Ihr Debütalbum "Sounds from the Vortex" aus dem Jahr 2017, über ihr eigenes Label Eternal Echoes veröffentlicht und später von Nuclear Blast wiederveröffentlicht, legte den Grundstein für ihren kraftvollen Klang. Vergleiche mit Bands wie Dissection, Immortal, Dimmu Borgir, At the Gates und Edge of Sanity spiegeln die Einzigartigkeit ihres Schaffens wider.
The Spirit eröffnete die galaktische Reise durch ihre Musik mit eisigen Gitarrenstürmen, düsteren Melodien und einem Gesang, der kraftvoll und doch schnell war. Der Sound auf der WERA TOOL REBEL STAGE fesselte uns sofort und schuf eine Atmosphäre, die die Intensität ihrer Musik unterstrich. Das Publikum wurde von einer Woge epischer Klänge mitgerissen, die von der Bühne aus in die Menge schwappte. The Spirit bewies nicht nur ihre musikalische Raffinesse, sondern auch ihre Fähigkeit, das Publikum in eine galaktische Sphäre zu entführen. Das Zusammenspiel der Mitglieder auf der Bühne verlieh der Performance eine mitreißende Dynamik, während das Publikum gebannt ihren hymnischen Klängen lauschte.
Insgesamt war das Konzert von The Spirit nicht nur ein Ersatz für den ursprünglichen Plan, sondern eine triumphale Entdeckung. Die Band zeigte eindrucksvoll, dass ihre Melange aus Melodic Death und Black Metal nicht nur hörenswert, sondern auch eine epische Erfahrung ist.
Es war wieder ein wunderbares Festival für uns! Danke an die Veranstalter für super Tage und für dieses großartige Aftermovie! Wir kommen wieder, das ist gewiss!
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